Yoga ist Selbst-Akzeptanz, nicht Selbst-Verbesserung!

Alles strebt nach Fortschritt, Wachstum und Reifung – ohne diese grundlegende Energie gäbe es keine Evolution. Doch was bedeutet das genau? Das, was sich in unserer Gesellschaft im Streben nach MEHR ausdrückt – MEHR Geld, MEHR Ansehen, MEHR Hab und Gut – kann es nicht sein! Das haben wir alle bereits erkannt. Und doch sind wir von diesem MEHR getrieben, mehr oder weniger unbewusst.

Der große Yogaboom in dem wir alle noch stehen, ist auch Ausdruck von dem Streben nach MEHR, Streben nach „Selbst-Verbesserung“. Zunächst ist es die Aussicht auf bessere körperliche Fitness, größere Beweglichkeit und mehr Kraft, die uns ins Yoga lockt. Doch dann lernen wir in den Yogastunden noch andere Qualitäten kennen: Entspannung, das Gefühl wieder „im Körper“ zu sein, die Erfahrung des Fließens mit der Atmung, das Gefühl von Ruhe und Zentriertsein.

So kommen wir mehr und mehr in der anderen Qualität an, die Gurmukh Kaur Khalsa meint: „Yoga ist das Arbeiten an der Selbst-Akzeptanz, nicht an der Selbst-Verbesserung“. Doch wohin führt es, wenn wir uns nicht mehr Verbessern?

Mit dieser Angst bin auch ich ständig konfrontiert – als Yogalehrerin, als Mensch und als Yogapraktizierende. Mich aber in das was ich gerade mitbringen kann hinein zu entspannen und alles zu geben, was ich gerade dabei habe, das scheint der Schlüssel dafür zu sein, dass Entwicklung geschieht und dass „Gut wird“, was einfach nur „Ist“.

Mit dem Fokus auf „Selbst-Akzeptanz“ Yoga zu praktizieren, erlaubt eine viel tiefere Erfahrung, als mit dem Gefühl etwas erreichen zu wollen. Es ist ungeheuer erfüllend und führt tief hinein in ein intensives, konzentriertes und zufriedenes Sein – „ich bin genau so weit“, „ich kann genau das“,“ ich strenge mich genau so an“, wie es jetzt gerade richtig für mich ist. Und am Ende haben wir mehr erreicht, als wir uns erhofft und erwartet haben.

Geben wir also unser Bestes und lassen genau das gut genug für uns sein!

Namasté